Vom Klimawandel und Wirtschaftspionieren

Forschergeist und Engagement leiden offensichtlich nicht komplett unter der Corona-Pandemie. Denn für unseren im vergangenen Jahr ausgeschriebenen Schülerpreis OM kamen tolle Bewerbungen rein. Zwei der insgesamt neun Auszeichnungen konnten wir jetzt übergeben.

Eigentlich werden die von den Volksbanken der Landkreise Cloppenburg und Vechta gesponserten Schülerpreise immer im Rahmen des Münsterlandtages verliehen. Aber da dieser im letzten November wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, bringen wir die Schülerpreise jetzt zu den Schülern.

Erste Station war jetzt das Gymnasium Lohne. Hier bekam Lisa Marie große Austing (13. Klasse) aus den Händen unserer Geschäftsführerin Gisela Lünnemann eine Auszeichnung für ihre Facharbeit „Vom Heuerlingssohn zum Firmengründer. Der soziale und wirtschaftliche Aufstieg von Bernhard kl. Sandermann/gr. Austing (1871-1939)“. Betreut wurde diese Facharbeit von Prof. Dr. Michael Hirschfeld in seinem Seminarfach „Firmengründer und Firmengeschichte in Lohne und Dinklage“. Gemeinsam mit Lünnemann hob er die besondere Leistung der Schülerin hervor, die die persönliche Geschichte ihres Vorfahren als einer der „Väter des Wirtschaftswunders“ im Oldenburger Münsterland sehr gekonnt und mit kritischer Distanz in die allgemein herrschenden Umstände eingebettet habe.

Einen Sonderpreis verlieh Lünnemann einer ganz besonderen Arbeit, die perfekt zum Jahresthema „Nachhaltigkeit“ des Heimatbundes passte: die Leistung der Projektgruppe „Klimawandel im Oldenburger Münsterland“. Die Schüler Malte Ansorge, Paul Fette, Jana gr. Holthaus und Amelie Rohe (alle Jahrgang 13) haben sich mit den Auswirkungen des Klimawandels in der Region befasst, dazu Feldforschung im wahrsten Sinne des Wortes betrieben und die Ergebnisse in einer modernen online-Präsentation aufbereitet. Betreut wurde diese Gruppe von Ralf Overberg.

Gemeinsam mit seinen Schülern berichtete der Erdkundelehrer von den Erfahrungen, die die Umsetzung der im Unterricht theoretisch behandelten Inhalte in der Realität erbracht hätten. U.a. durch die Gespräche mit Landwirten und eigene Bodenuntersuchungen habe man ein ganz anderes Verständnis für die Situation erhalten. Hinzu sei die erhellende Erkenntnis über die Arbeit früherer Generationen getreten durch den Vergleich der Fruchtbarkeit „normaler“ Böden auf der einen und der Plaggenesch-Böden. Denn letztere können das Wasser durch die dickere furchtbare Bodenschicht, die die Heuerleute über Jahrhunderte durch das Auftragen von Plaggen gedüngt hatten, viel besser halten als die normale, sehr dünne Bodenschicht oberhalb des Sandbodens in unserer Region. Anschaulich wurde dies durch den Vergleich der angebauten Maispflanzen, die auf den Plaggenesch-Böden viel größer und kräftiger wuchsen. Dies sei ein Beweis für die nachhaltigere Nutzung des Bodens. „Man kriegt einen ganz anderen Bezug zur Heimat und deren Geschichte“, fasste Overberg zusammen.

Nachhaltigkeit und Umwelt – Themen, die den Heimatbund OM auch 2021 weiter beschäftigen werden, betonte Lünnemann. Denn der Münsterlandtag am 6. November in Lohne werde optimistisch weiter geplant mit Prof. Dr. Michael Braungart als Festredner, der bereits zugesagt habe. Auch der Schülerpreis ist wieder neu ausgeschrieben, und der Heimatbund freut sich sehr über Bewerbungen aller Schulformen, Altersstufen und Fächer.

Aktuelle Informationen unter www.heimatbund-om.de und www.schulportal-om.de